Nachhaltigkeit wird bei diesem Projekt GROSSgeschrieben und ist nicht nur ein plattes Stichwort. Der U-förmige Baukörper wird mit Fassadenbegrünung auf der Ost- Süd- und Westinnenseite überzogen. Die befestigten Flächen werden als Dränfähiger Belag ausgeführt. Wir werden mehr Bäume pflanzen, als der B-Plan vorsieht. Warum tun wir das? Es ist möglich und unser einfachster Beitrag für die aktuellen Herausforderungen.
Wir betreuen das Projekt für die BayernHeim mit Grassinger Emrich Architekten. Neben 117 Wohnungen entstehen ein Kindergarten mit Freiflächen, verschiedene Gewerbenutzungen sowie ein Café für das neue Quartier am Ortseingang der Stadt Neuburg an der Donau.
Im Fachplaner-Team wurde in nur wenigen Monaten eine genehmigungsreife Planung erarbeitet. Am 10. September 2024 ist der Spatenstich erfolgt. Ein rasantes und sehr zielorientiertes Projekt, das man nur mit den richtigen Kollegen und Kolleginnen umsetzen kann!
An dieser Stelle auch ein besonderer Dank an das Planungs-Team!
Der Innenhof bildet in langgestrickter Form den U-förmigen Baukörper nach. An den Freibereich für den Kindergarten mit Sandspiel, Hügel und Klettermöglichkeiten schließt sich der Garten für die zukünftigen Bewohner*Innen an. In den Gebäuderücksprüngen befinden sich sogenannte PocketParks, mit jeweils einem Thema. So sind hier Hängematten in Wiesenflächen, Liegemöbel im gelben Garten oder auch eine öffentliche Bibliothek untergebracht. Im östlichen Bereich findet sich das Kinderspiel für die Kinder.
Neben den hohen Anforderungen an die Gestaltung, liegt ein besonderer Augenmerk auch auf der Einhaltung der Kostengrenzen und Förderbedingungen.
Die gesamte nach Süden orientierte Fassade wird mit einer Fassadenbegrünung überspannt. In enger Abstimmung mit den Architekten*Innen haben wir eine Lösung gefunden, die einfach umzusetzen ist und dabei die Kosten im Auge behält. Der Fassade vorangesetzt ist die Balkonkonstruktion als Regelsystem. Zwischen den Balkonen und in Berücksichtigung des Fensterrasters werden Drahtseile eingespannt, an denen sich die Kletterpflanzen hochranken können. Wir nutzen nicht nur eine weitere Ebene um Grün ins Quartier zu bekommen, wir sind auch gespannt auf den Kühl-Effekt auf die Gebäudestruktur, sobald die Pflanzung eingewachsen ist.
Nachhaltigkeit… die nachfolgenden genannten Elemente entstammen nicht nur der Landschaftsarchitektur, dennoch tragen alle in Zusammenarbeit zu einem gelungenen Projekt im Sinne einer Cradle-to-Cradle-Bauweise bei. Nun wird eine PV-Anlage realisiert, es wurde im Vorfeld auch diskutiert ein Moosdach einzuplanen. Dazu wurden Wirtschaftlichkeitsberechnungen diskutiert und letztendlich dem Bauherren zur Entscheidung vorgelegt. Die Stellplatzanlage, die dem Gebäude nördlich angeordnet ist, wird mit Ladesöulen für E-Mobilität ausgestattet. Das Thema Fassadenbegrünung finden Sie im Text oben beschrieben und auch in den Pictor visualisiert. Weitere Themen umfassen den Innenausbau mit Strohbauplatten, die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen (z.B.: Holz in konstruktiven Bauteilen).
In den Freiflächen können wir umfangreiche Baumpflanzungen realisieren und pflanzen somit mehr als doppelt so viele Bäume, wie nach B-Plan vorgeschrieben. Die befestigten Flächen werden ausschließlich in dränfähigem Belag umgesetzt – damit puffern wir Niederschlag und reduzieren Regenwasser, das in den Kanal abgeleitet werden würde. Zudem reduzieren wir Rigolen und sparen damit Kosten ein.